Gender-Gap bei Diagnose von Herzinsuffizienz bei Typ-2-Diabetes


von

Redaktion

Frauen leiden oft länger an Herzinsuffizienz, ohne signifikante Beschwerden zu äußern.AdobeStock_565945178/Goran

In einer neuen Studie der MedUni Wien, veröffentlicht in „Cardiovascular Diabetology“, wurden geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Diagnose von Herzinsuffizienz bei Typ-2-Diabetes-Patient:innen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die derzeitigen Diagnosemethoden bei Frauen weniger zuverlässig sind als bei Männern. Dies macht eine Anpassung der Leitlinien notwendig, um eine bessere Versorgung für alle Patient:innen zu gewährleisten.

Die Studie, geleitet von Alexandra Kautzky-Willer von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, untersuchte Daten von 2083 Typ-2-Diabetes-Patient:innen über fünf Jahre. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Frauen mit Typ-2-Diabetes ein höheres Risiko für Herzinsuffizienz haben als Männer, jedoch die gängigen Diagnosemethoden, wie die Bestimmung des Markers NT-proBNP im Blut und die Echokardiographie, bei Frauen weniger aussagekräftig sind.

Frauen leiden länger unbemerkt

Während bei Männern höhere NT-proBNP-Werte häufig mit einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz und einem höheren Sterberisiko einhergehen, zeigt sich bei Frauen dieser Zusammenhang nicht in gleichem Maße. Frauen leiden oft länger an Herzinsuffizienz, ohne signifikante Beschwerden zu äußern, was die frühzeitige Diagnose erschwert.

Die Forscher empfehlen, dass die Diagnose und das Screening für Herzinsuffizienz bei Frauen stärker auf Biomarkern wie NT-proBNP basieren sollten, statt nur auf klinischen Symptomen. Diese Anpassung könnte zu einer früheren und präziseren Diagnose führen und die Prognose für Patientinnen mit Typ-2-Diabetes erheblich verbessern. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, geschlechtsspezifische Aspekte in den diagnostischen Leitlinien zu berücksichtigen.

Sex differences in the diagnostic algorithm of screening for heart failure by symptoms and NT-proBNP in patients with type 2 diabetes

MedUni Wien



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!