Dass Statine in ihrem Einsatz nicht ganz unbedenklich sind, ist mittlerweile bekannt. Bisher lag der Fokus vor allem auf der verminderten CoEnzym-Q10-Produktion und einer erhöhten Osteoporoseneigung. Eine Metaanalyse zeigt nun, dass Simvastatin & Co auch die Neigung zu Typ-2-Diabetes beeinflussen können.
Zu den bisher bekannten unerwünschten Arzneimittelwirkungen beim Einsatz von Statinen zählen Beschwerden rund um die Muskeln, beispielsweise Myalgien, Myopathien und Rhabdomyolyse. Das Risiko ist dosisabhängig. Gleiches gilt auch für die Osteoporosewahrscheinlichkeit, die mit der Höhe der Dosierung der Statine zunimmt . Außerdem weisen Studien darauf hin, dass eine Statintherapie das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen kann.
120.000 Personen untersucht
Eine im Mai in „The Lancet“ erschienen Metaanalyse untersuchte Studien zu diesem Thema, die mindesten über zwei Jahre liefen und eine Kohorte von mehr als 1.000 Teilnehmenden umfasste. Insgesamt wurden dabei Daten von rund 120.000 Personen erfasst.
Das Ergebnis: Statine verursachen einen mäßigen dosisabhängigen Anstieg der Diabetes-Neudiagnosen, der mit einer geringfügigen Verschiebung des Blutzuckerspiegels nach oben einhergeht, wobei die Mehrzahl der Diabetes-Neudiagnosen bei Personen mit Ausgangsblutzuckermarkern auftritt, die nahe an der diagnostischen Schwelle für Diabetes liegen.
Benefit überwiegt Risiko
Dennoch sollte die Statin-Behandlung nicht einfach beendet werden, da laut Forschenden die Gesamtreduktion des kardiovaskulären Risikos den negativen Effekten der geringen Blutzuckererhöhung überwiegt.