Wissenschaftler bestätigen, dass Cannabis eine Option zum Symptom-Management bei Kindern mit Krebserkrankung sein kann. Unsicherheitsfaktoren stellen aber noch Dosierung und Sicherheit dar.
Trotz des weit gestreuten Einsatzes von medizinischem Cannabis ist bislang nur wenig dazu bekannt, wie sicher und wirksam Cannabis-Produkte bei Kindern mit Krebserkrankungen sind. Auch die entsprechende Dosierung ist noch wenig erforscht.
Dronabinol, Nabilon, CBD & Co.
Für einen Review wurden alle relevanten Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken MEDLINE, Embase, PsycINFO und Cochrane Library betrachtet. Die Analyse umfasste Daten aus 19 Studien mit insgesamt 1.927 Patient:innen zu verschiedenen Arten von Cannabis-Produkten, Dosierungen und Formulierungen, Anwendungshäufigkeit und Art der Anwendung sowie die damit behandelten Erkrankungen. Die zusammenfassende Analyse betrachtete neben klinischen Details und Informationen zu beispielsweise dem Alter der Kinder die Wirksamkeitsangaben der Studien sowie unerwünschte Ereignisse, die in Bezug zum Cannabinoid stehen könnten.
Emesis und Schmerztherapie
In mehr als der Hälfte der Fälle wurden sie zur Linderung von Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen (CINV) eingesetzt. In sechs der 19 Studien waren sie zur Schmerztherapie in Verwendung. Als unerwünschte Ereignisse traten bei Cannabinoiden besonders Schläfrigkeit, Schwindel, trockener Mund und Entzugserscheinungen häufiger auf als in den Kontrollgruppen. Jedoch kam es in keiner der betrachteten Studien zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen in Zusammenhang mit Cannabis.
Weitere Forschung notwendig
Die Wissenschaftler schließen, dass Cannabis aufgrund der vorliegenden Daten zum Symptom-Management bei Kindern mit Krebserkrankungen eingesetzt werden kann, es jedoch an rigoroser Prüfung zur Dosierung, Sicherheit und Wirksamkeit von Cannabinoiden mangelt.
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