Die Zahl an Allergiker:innen wie auch das allergene Potential wachsen stetig. Ein treibender Faktor dafür ist der Klimawandel. Forschende fanden nun heraus, dass auch die „Corona-Ära“ dazu beigetragen haben könnte.
Seit Jahren hört man, dass der Klimawandel die Vegetationsmuster der Pflanzenwelt erheblich beeinflusst und dadurch vermehrt Pollen- und Schimmelbildung entsteht. Eine neue Studie, die auf der diesjährigen wissenschaftlichen Jahrestagung des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) in Boston vorgestellt wurde, zeigte, dass es bei Patient:innen, die sensibel auf inhalative Allergene reagieren, zu einem deutlichen Anstieg der Sensibilisierung gegen Pollen und Schimmel gekommen ist.
„Unser Ziel war es, die Veränderungen der Pollensensibilisierungsmuster der letzten zehn Jahre in Chicago zu analysieren, um die Auswirkungen des Klimawandels auf in der Luft befindliche Stoffe, die eine allergische Reaktion auslösen können, besser zu verstehen“, sagt die Allergikerin Kylie Jungles, MD, Hauptautorin der Studie und Mitglied der ACAAI. „Zu den in der Luft befindlichen Allergenen zählen alle Stoffe, die eine allergische Reaktion auslösen können, wie Pollen, Schimmel oder Hausstaubmilben. Wir wollten herausfinden, ob der Klimawandel im Hinblick auf eine Erhöhung der Sensibilisierungsraten mit diesen Stoffen in Zusammenhang steht.“
Bei der Studie wurden Allergentests von 1.052 Patienten aus den Jahren 2014–2019 (vor COVID) und 2022–2024 (nach COVID) analysiert, die in einem Allergiezentrum in Chicago behandelt worden waren. Die Sensibilisierungsrate gegenüber Aeroallergenen im Freien nahm in der Zeit nach COVID im Vergleich zur Zeit vor COVID signifikant zu: Baumpollen (69,8 % nach COVID vs. 49,3 % vor COVID), Unkrautpollen (76,1 % vs. 54,1 %), Gräserpollen (100 % vs. 57,7 %) und Schimmel (76,7 % vs. 46,5 %). Trotz der erhöhten Sensibilisierung gegenüber Allergenen im Freien während dieser Zeiträume unterschieden sich die Sensibilisierungen gegenüber Allergenen in Innenräumen (Katze und Hund) nicht signifikant.
Der ursächliche Auslöser für den signifikanten Anstieg konnte im Rahmen der Studie nicht geklärt werden.
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