Weltschlaftag: Abnehmspritze bessert Schalfapnoe


von

Astrid Janovsky

Gewichtsreduktion bessert Schlafapnoe. Die Abnehmspritze kann auch hier helfen.AdobeStock_997615384/Outlier Artifacts

Der diesjährige Weltschlaftag steht unter dem Motto „Make Sleep Health a Priority“. Passend dazu zeigt eine neue Studie, dass die Abnehmspritze bei Schlafapnoe wirksam sein kann.

Der Welttag des Schlafes 2025 findet am Freitag, dem 14. März, statt und steht unter dem Motto „Make Sleep Health a Priority“. Dieser Tag wird jährlich durch die Weltschlaforganisation initiiert. Schlechter Schlaf wirkt sich auf die verschiedensten Bereiche unserer Gesundheit aus. Die Folgen reichen von kurzfristigen Effekten auf Unfallanfälligkeit und Leistungsfähigkeit bis hin zu langfristigen Erscheinungen wie Verschlechterung des Immunsystem, metabolische Veränderungen und neurodegenerative Auswirkungen. Derzeit empfehlen nicht nur die WHO sondern auch Schlafmediziner:innen 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht. Denn der Körper benötigt diese Zeit durchschnittlich, um sich zu erholen, zu regenerieren, zu reparieren. Es ist an der Zeit, der Schlafgesundheit gesellschaftlich mehr Priorität einzuräumen, fordert die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin DGSM.

Übergewicht fördert Schlafstörungen

Eine kürzlich erschienene Studie beschäftigt sich mit der Auswirkung von Tirzepatid (Mounjaro®) auf die gefährliche Schlafapnoe. Ein Hauptrisikofaktor der Erkrankung, von der rund 500.000 Österreicher:innen betroffen sind, ist Adipositas. Bei übergewichtigen Menschen lagert sich Fettgewebe auch im Bereich des Halses und Rachens ab, was die Atemwege verengt. Dadurch kann die Rachenmuskulatur im Schlaf leichter erschlaffen und somit die Atemwege blockieren. Studien zeigen, dass Gewichtsreduktion die Symptome von Schlafapnoe deutlich lindern kann. Gewichtsverlust reduziert die Anzahl der Atemaussetzer, verbessert die Schlafqualität und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dr. Antoniewicz, Oberarzt an der Abteilung für Pulmologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin II der MedUni Wien und Leiter des Schlaflabors am AKH Wien, erklärt: „Bereits eine Gewichtsreduktion von 10 bis 15 Prozent kann die Anzahl der Atemaussetzer pro Stunde im Schnitt um die Hälfte senken. In manchen Fällen kann Gewichtsverlust sogar zu einer vollständigen Heilung der Schlafapnoe führen.“

Spritze statt Magenverkleinerung

In vielen Fällen wird aktuell eine Magenverkleinerung in Betracht gezogen. Studien zeigen, dass der durch eine bariatrische Operation erzielte Gewichtsverlust bei übergewichtigen Menschen mit Schlafapnoe die Anzahl der Atemaussetzer deutlich reduziert. „Naheliegenderweise setzen viele Betroffene ihre Hoffnungen auch auf die neuerdings am Markt befindliche Abnehmspritze“, weiß Antoniewicz zu berichten. Die Surmount-OSA-Studie untersuchte Patient:innen mit moderater bis schwerer Schlafapnoe. Es zeigte sich, dass der Einsatz von GLP-1-Analoga das Gewicht deutlich reduzierte und die Atemaussetzer um bis zu 63 Prozent gesenkt werden konnten. Fast die Hälfte der Teilnehmer:innen mit der höchsten Dosis erfüllten die Kriterien für eine Krankheitsauflösung. „Für ausgewählte Fälle ist somit die Abnehmspritze eine wirkungsvolle Option für Patient:innen mit Schlafapnoe“, betont Antoniewicz.

Auswirkungen auf Gehirn, Infektabwehr und Verkehrstüchtigkeit

Folgende Schlüsselbotschaften möchte der Weltschlaftag 2025 übermitteln:

• Schlaf ist wichtig für die Gesundheit.
• Schlaf ist eine wichtige Säule der Gesundheit, wie Ernährung und körperliche Aktivität.
• Schlaf unterstützt das Gedächtnis und das Lernen.
• Schlaf hilft, das Gehirn von Abfallstoffen zu befreien und die Gesundheit des Gehirns zu fördern.
• Schlaf unterstützt die Gesundheit des Gehirns und des Immunsystems – und umgekehrt.
• Schlaf hilft dem Immunsystem, Bakterien und Viren zu bekämpfen.
• Schlaf hilft, alte Zellen zu recyceln und unseren Körper und unser Energieniveau zu erhalten.
• Schlechter Schlaf wird mit Fettleibigkeit, Diabetes, koronarer Herzkrankheit und kardiovaskulärer Sterblichkeit in Verbindung gebracht.
• Schlechter Schlaf kann die Immunabwehr beeinträchtigen und damit die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen, was die Schlafqualität weiter verschlechtert.
• Bestimmte Schlafstörungen wie obstruktive Schlafapnoe und REM-Schlafverhaltensstörung werden mit kognitiven Beeinträchtigungen, Demenz und einem erhöhten Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht.
• Schlechter Schlaf kann zu reduzierten Reaktionszeiten, beeinträchtigtem Urteilsvermögen und kognitiven Beeinträchtigungen führen, die in ihrer Wirkung einer Alkoholvergiftung ähneln.
• Schläfrigkeit kann die Fahrsicherheit beeinträchtigen, auch wenn der Fahrer nicht einschläft.

MEDICAL MEDIA CONSULTING / APA



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