Zehn Jahre Sauerstofftankstellen in 50 Apotheken


von

Ulrike Krestel

Mag. Viktor Hafner hat bereits zu Projektstart vor zehn Jahren in der Linden-Apotheke eine Sauerstofftankstelle eingerichtet.FOTO: privat

Seit nunmehr zehn Jahren können COPD-Patient:innen ihre mobilen Sauerstoffbehälter in bislang 50 österreichischen Apotheken kostenlos auffüllen. Mag. Viktor Hafner war von Stunde Null dabei und erzählt von einem niederschwelligen Angebot mit großer Wirkung.

Hafners Linden-Apotheke befindet sich an der Hernalser Hauptstaße und damit an einem stark frequentierten Hotspot des 17. Wiener Bezirks. Somit lag es für den Apothekenbesitzer auf der Hand dieses Projekt in seiner Apotheke anzubieten. Damals hielt sich das Interesse, “wie bei allem was neu ist”, so Hafner schmunzelnd, in Grenzen. Mittlerweile sind insgesamt 50 Apotheken in allen Bundesländern mit Sauerstofftankstellen vertreten.

Selbstbedienung in der Apotheke

Lapidar gesagt, haben Sauerstofftankstellen den Charakter einer Self-Service-Station. “In der Apotheke benötigt man lediglich einen Platz, um den Sauerstofftank aufzustellen, und natürlich müssen die Kund:innen gut daran gelangen können,” erklärt Hafner. Diese kennen sich in der Regel gut mit dem Gerät aus und wissen, was zu tun ist. “Nur hin und wieder, wenn Angehörige dabei sind, gibt es Erklärungsbedarf,” fügt der Apotheker hinzu. Manchmal, wenn auch selten, wird im Nachtdienst von der Sauerstofftankstelle Gebrauch gemacht. Hafner: “Dann ist der Aufwand höher, weil man den Tank für die Kund:innen nachfüllen muss.”

Worauf er und sein Team auf alle Fälle achten müssen, ist, dass der Tank rechtzeitig aufgefüllt wird. Nach Bestellung dauert es einen Tag, bis der Tank wieder gefüllt ist. Grundsätzlich variiert die Frequenz von Kund:innen, die die Tankstelle in Anspruch nehmen. Derzeit kommt ein Kunde pro Woche, zu Beginn kam täglich einer zum Auffüllen.

Langjährige Kooperation

In Österreich sind rund 800.000 Personen von der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD betroffen. Langzeitstudien zeigen, dass Bewegung den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. 2014 wurde von der Österreichischen Lungenunion gemeinsam mit der Österreichischen Apothekerkammer die Initiative „Sauerstofftankstellen“ ins Leben gerufen, die COPD-Patient:innen gesteigerte Mobilität ermöglicht. Also logistischer Partner unterstützt das Unternehmen VIVISOL Österreich das Projekt, indem es die kostenlose Befüllung der Sauerstofftanks in den Apotheken ermöglicht.

Zum zehnjährigen Jubiläum gibt es nun eine spezielle Aktion. Bei jedem Auffüllen der tragbaren Flüssigsauerstoffbehälter erhalten die Patient:innen einen Stempel mit Datum und Unterschrift, in ihren Mobilitätspass, den Sie in Apotheken erhalten oder Hompage der ÖLU downloaden können. Nach fünf Stempeln können sie den vollen Mobilitätspass an die ÖLU senden und erhalten die ÖLU-Mobilitätsnadel. Alle Empfänger:innen werden eingeladen, ihre Erfahrungen auf der ÖLU-Website und im Magazin „ÖLU AKTUELL“ zu teilen.



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