Ihr Fokus liegt auf Work-Life-Balance und Selbstverwirklichung. Das ist die Zuschreibung an die „Generation Z“, jener Jahrgang der zwischen 1980 und 1995 geboren ist. In diese Gruppe fällt auch (gerade noch) Mag. pharm. Anna-Valerie Edegger. Sie ist mit ihren 29 Jahren in der Selbstverwirklichung tatsächlich sehr weit fortgeschritten. Das mit der Work-Life-Balance dürfte aber noch nicht ganz zu ihr durchgedrungen sein. Wobei ja alles im Leben eine Frage der Definition ist.
Nebst ziemlich viel „Work“ findet man in Edeggers Vita auch unglaublich viel „Life“. Doch beginnen wir am Anfang der kurzen, aber eindrucksvollen Berufslaufbahn: Nach der Absolvierung ihres Aspirantenjahres 2019 zog es die junge Pharmazeutin hinaus in die rot-weiß-rote Apothekenwelt. Sie verdiente sich als Apothekerin in den unterschiedlichsten Pillenstuben. Von großstädtischer Hochfrequenzlage bis zum dörflichen Gesundheitsrundumversorger war alles dabei. „Dabei lernte ich auch sehr unterschiedliche Führungsstile kennen. Das fand ich damals schon sehr spannend“ stellt die quirlige Grazerin fest. Ehe sie sich fix für einen Arbeitgeber entscheiden wollte, wollte Edegger aber noch hinaus in die Welt. Über ein Austausch-Programm des Rotary Clubs kam sie nach Brasilien. Und das eher spontan. Knapp zwei Monate Vorlauf blieben für die Vorbereitung auf das Drei-monatige Praktikum.
Verständigung mit Händen und Füßen
Dieses sollte sie in der Folge durch mehrere Stationen des brasilianischen Gesundheitssystems führen. Als erste Österreicherin, die je an diesem Programm teilgenommen hatte, arbeitete sie unter anderem in der öffentlichen Apotheke, in der Klinik, bei einem Generikahersteller und in einem Heim für obdachlose Suchtkranke.
Kommuniziert wurde dabei mit Händen und Füßen, denn Sprachkenntnisse in Portugiesisch waren zu dem Zeitpunkt kaum vorhanden. Nach dem Drei-Monats-Praktikum mit Unterkunft bei Gastfamilien zog die ambitionierte junge Frau auf eigene Faust noch weitere zwei Monate durch Costa Rica und Panama. Was sie dabei überraschte: „Es gibt relative viele US-Amerikaner, die sich in diesen Ländern zur Ruhe setzen. Ich habe dort das Gesundheitssystem kennengelernt und kann nur sagen: meine erste Wahl wären diese Länder im Alter nicht.“
Nächster Halt: Nepal
Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Heimat ereilte die Pharmazeutin abermals der Lockruf der Ferne – diesmal ging es nach Nepal. Dort war ihre berufliche Basis eine Gesundheitseinrichtung und Schule für Mädchen und Frauen. Edegger unterrichtete dort pharmakologische Basics und unterstützte die Frauen in der richtigen Anwendung von Heilkräutern. Der nächste „Apotheken-Tripp“ ist bereits geplant und soll diesmal nach Thailand und Malaysia führen.
Zukunft: eigene Apotheke
Aktuell widmet sich die junge Pharmazeutin aber ihrer eigenen Fortbildung. Sie befindet sich gerade in einer sechs-monatigen Bildungskarenz und nutzt die Zeit, um ihr Wissen auf den Gebieten Leadership, Personalführung und Betriebswirtschaft zu vertiefen. Außerdem unterrichtet sie die steirischen Aspiranten im Bereich „magistrale Rezepturen“ und lehrt Pharmakologie an einer Krankenpflegeschule. Die Kombination aus Lehre und Arbeit in der Apotheke bietet für Edegger die absolute Traumkombi. Ihr Langzeitziel ist aber klar definiert und liegt in der Heimat: Chancen, die sie im Bereich der pharmazeutischen Wissenschaften fortwährend Lernen lassen, ergreifen – Selbständigkeit und eigene Apotheke nicht ausgeschlossen.
Bevor Edegger wieder ins Ausland verschwindet, holen wir die ambitionierte Kollegin als Gast in unseren Info-Personality-Podcast „Tara&Talk“. Denn was man als junge Apothekerin in den fernen Ecken dieser Welt erlebt, ist so spannend, dass man dafür mehr Platz braucht als nur ein paar Zeilen. Bleiben sie also gespannt und freuen Sie sich auf die Podcast Folge mit Mag. Anna-Valerie Edegger!