Fast alle, die einmal in der Apotheke geimpft wurden, würden das wieder in Anspruch nehmen. 44 Prozent hätten ohne das Angebot der Apotheke auf eine Grippeschutzimpfung verzichtet. Dieses Ergebnis lieferte nun eine Studie in Deutschland.
Bereits 2020 startete die große deutsche Krankenkasse AOK in einigen Gebieten des Nachbarlandes ein Pilotprojekt: Versicherte konnten sich in der Apotheke gratis gegen Grippe impfen lassen. Ausschlaggebend für die Initiative waren die schlechten Durchimpfungsraten in den ausgewählten Gebieten, die noch unter dem ohnehin nicht berauschenden Deutschlandschnitt von 35-40 Prozent lagen. Im Oktober 2022 wurde Impfen durch speziell geschulte Apothekerinnen und Apotheker im ganzen Bundesgebiet mit Erstattung aller Krankenkassen eingeführt. Seither gehört die Influenzimpfung in der Apotheke deutschlandweit zur Regelversorgung.
Apothekenimpfung vor allem bei Älteren beliebt
Die nun veröffentlichte Begleitstudie zur Untersuchung der Akzeptanz von Apotheken-Impfungen wurde zwischen 2020 und 2023 in neun Modellregionen von acht deutschen Bundesländern durchgeführt. Insgesamt wurden über den Zeitraum von drei Grippesaisons 11.571 Fragebögen ausgewertet. Es zeigte sich, dass vor allem die Gruppe der 50 – 69 Jährigen gerne das niederschwellige Angebot angenommen hatte. Die Immunisierung in der Apotheke war bei beiden Geschlechtern gleichermaßen beliebt (57,5 Prozent waren weiblich, 42,3 Prozent männlich, 0,2 Prozent divers).
94 Prozent würden es wieder tun
Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen, dass 44 Prozent der Teilnehmenden angaben, sie hätten sich ohne die Möglichkeit einer Impfung in der Apotheke nicht impfen lassen. 93,8 Prozent der Teilnehmer:innen waren mit dem Impfprozess sehr zufrieden und 93,9 Prozent erklärten, dass sie sich erneut in einer Apotheke impfen lassen würden. 79,7 Prozent der Teilnehmenden gaben an, bei entsprechendem Angebot auch für weitere oder andere Impfungen in die Apotheke zu gehen.
Ganz vorne bei den Gründen für die Impfung in der Apotheke: Der einfache Zugang und das Vertrauen in die Apotheke. Das Auftreten unerwünschter Ereignisse nach der Impfung lag laut Studie bei 0,08 Prozent. Darunter waren drei anaphylaktische Reaktionen, drei Fälle von Atemnot und ein Kreislaufnotfall. In keinem der genannten Fälle war eine Notfallbehandlung erforderlich.
APOTHEKE ADHOC