Steirische Apos testen Vitamin D: erstes Fazit positiv


von

Astrid Janovsky

Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl nahm an der Aktion teil.Apothekerkammer/Fuchsbichler

Seit 14.10. bieten mehr als 60 Apotheken in der Steiermark eine niederschwellige Vitamin-D-Testaktion. TARA24 hat sich vor Ort umgehört, wie die Resonanz bisher ausfällt.

Vom 14.10 bis 31.12. offerieren die steirischen Apotheken ein Vitamin-D Screening für alle Kundinnen und Kunden zu einem besonders günstigen Preis. Von rund 200 Apotheken waren vom Start weg 60 mit dabei. Zwischenzeitlich sind noch einige hinzugekommen. Darüber freut sich die Landesapothekerkammerpräsidentin Mag. pharm. Alexandra Fuchsbichler sehr. „Einige waren anfangs noch skeptisch, aber jetzt sehen sie, dass es gut angenommen wird.“

1000 Test in der ersten Woche

In Fuchsbichlers eigener Apotheke steht das Messgerät kaum still. 15 Minuten dauert eine komplette Auswertung. Mehr als 1000 Tests wurden von den teilnehmenden Apotheken in der Steiermark bereits in der ersten Woche durchgeführt. Fuchsbichlers bisheriges Fazit: „Wir bemerken, dass offensichtlich ältere Frauen gut versorgt sind. Bei jüngeren Personen ist das aber weniger der Fall.“ Eine Wahrnehmung, die Apotheker Mag. pharm. Stefan Michelitsch von der „Apotheke am Grünanger“ in Graz teilt. „Ältere sind dezent unterversorgt. Bei Jüngeren sehen wir schlechtere Werte. Man merkt, dass ältere Patient:innen eher unter ärztlicher Kontrolle sind.“

Zurückhaltung wegen Blutkontakt

Die Messung selbst stellt für die Apotheken durchaus einen gewissen Aufwand dar. Nicht nur die 15 Minuten Auswertungszeit müssen berücksichtigt werden. Auch die benötigte Blutmenge ist wesentlich mehr, als man es von der geläufigeren Blutzuckermessung kennt. Hier sieht Michelitsch einen möglichen Grund, warum nicht alle Apotheken bei der Aktion mitmachen: „Es gibt Kolleg:innen, die haben sich bewusst für den Apothekerberuf und gegen eine medizinische Ausbildung entschieden, weil sie nicht mit Körperflüssigkeiten arbeiten möchten.“

Über Umwege rentabel

Abzuwarten bleibt auch, wie sich zukünftig der Preis für eine derartige Dienstleistung entwickeln wird. Denn der aktuelle Aktionspreis von unter 10 Euro deckt kaum die Materialkosten. Allerdings bringt die Messaktion nach den ersten Erfahrungen nicht nur einen Imagegewinn, sondern auch einen finanziellen Mehrwert für die Apotheken. „Zwei Drittel unserer Kund:innen, die das Screeningangebot annehmen, lassen sich dann beraten,“ erzählt Fuchsbichler und auch bei Michelitsch sind viele gewillt, bei einer Unterversorgung die Empfehlung der Apotheke zu kaufen.

Genaue Ergebnisse

Dass die Messergebnisse genau sind, bekam Michelitsch indirekt von ärztlicher Seite bestätigt. Eine Dame ließ sich in der Apotheke ihren Vitamin-D-Wert bestimmen. Es stellte sich heraus, dass sie fast zeitgleich auch beim Arzt eine Blutabnahme hatte. „Dort wurde ebenfalls der Vitamin-D-Wert gemessen,“ erklärt der Apotheker, „und die Resultate waren praktisch identisch.“ Der Apotheker möchte das Gerät, das er im Rahmen der Aktion für zwei Jahre gemietet hat, auch für andere Screeningangebote wie etwa HbA1c- oder CRP-Werte nutzen.

Apotheken können testen

Warum diese Aktion überhaupt ins Leben gerufen wurde, erklärt die steirische Vizepräsidentin der Apothekerkammer Mag. pharm. Dr. Alexandra Mandl: „Testen in Apotheken ist seit Corona bekannt in der Bevölkerung. Mit unserer Aktion wollen wir das in Erinnerung rufen und weiter etablieren. Gerade um diese Jahreszeit sollte der Vitamin-D-Spiegel ausreichend hoch sein, damit man vor Erkältungen gut geschützt ist. Alle diese Faktoren haben uns bewogen die Messaktion jetzt durchzuführen.“ Die positive Bilanz nach den ersten beiden Wochen gibt der Aktion recht.



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