Sonnenschutz: 5 Mythen & Fakten


von

Astrid Janovsky

Mindert festes Einreiben die Schutzwirkung?AdobeStock_1304810/vski

Nach wie vor kursieren viele Mythen rund um das Thema Sonnenschutz. Mit Hilfe von Expert:innen hat TARA24 die gängigsten zusammengetragen und analysiert sie im Faktencheck.

1. Mythos: hoher LSF schützt den ganzen Tag

Fakt: Der Lichtschutzfaktor ist eine mathematische Größe, wie lange die Eigenschutzzeit (zwischen 10 und 40 Minuten, bei Kindern 5 bis 10 Minuten) verlängert wird. Doch Theresa Bischof, Brand Managerin Eucerin Österreich, rät zur Vorsicht: „Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie lange ein Sonnenschutzmittel theoretisch vor Sonnenbrand schützt. In der Praxis sollte jedoch alle zwei Stunden nachgecremt werden, insbesondere nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen, um den angegebenen Sonnenschutz aufrecht zu erhalten.

2. Mythos: „gesunde Bräune“

Fakt: Die Einlagerung von Melanin in der Haut („Bräunen“) ist eine Schutzmaßnahme des Körpers. UV-Strahlung ist also per se nicht gesundheitsfördernd – außer bei speziellen medizinischen Anwendungen. Das bestätigt auch Gordana Besler-Sipos von Kwizda: „Es gibt keine gesunde Bräune. Jeder Bräunungsprozess bedeutet Zellveränderungen und oxidativen Stress für die Haut. Die Bräune, die sich bildet, ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Haut gegen UV-Schäden und zeigt, dass bereits eine Schädigung eingetreten ist.“

3. Mythos: Sonnenschutz ist nur notwendig, wenn man sich in die Sonne legt

Fakt: Wir sind ganzjährig und bei jeder Tätigkeit im Freien UV-Strahlen ausgesetzt. „Auch bei bewölktem Himmel!“ weiß Astrid Jacob, Leitung Training&Beratung Pierre Fabre. „Die Strahlung durch Wolkenlücken kann durch den sogenannten Spotlight-Effekt sogar intensiver ausfallen als bei strahlend blauem Himmel. Daher sollten Sie nicht nur im Urlaub zu Sonnenschutzmittel greifen.“

4. Mythos: chemische Filter sind gefährlich, weil sie durch den Körper absorbiert werden und systemisch wirken können.

Fakt: Das stimmt zwar in Grundzügen, aber Bischof gibt Entwarnung: „Studien haben gezeigt, dass einige chemische Filter in geringem Maße durch die Haut in den Körper gelangen können. Die gefundenen Mengen sind jedoch so gering, dass sie als unbedenklich gelten. Regulierungsbehörden überwachen kontinuierlich die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, um sicherzustellen, dass die verwendeten Substanzen sicher bleiben.“

5. Mythos: starkes Einmassieren ist schlecht

Fakt: „Das stimmt“ bestätigt Jacob. „Starkes Einmassieren in die Haut kann die Wirkung des Sonnenschutzes beeinträchtigen. Reiben Sie mit Sonnenschutz-Creme Gesicht, Hals und Ohren gefühlvoll, aber trotzdem sorgfältig ein. Verwenden Sie eine ausreichende Menge Ihrer Sonnencreme – fürs Gesicht etwa einen gestrichenen Teelöffel.“ Ihr Tipp: „Mit Fluids und Sonnenspray Gesicht und angrenzende gefährdete Bereiche besonders großzügig bedecken. Mehrfach auftragen, damit der UV-Schutz Gesicht und Hals optimal vor der Strahlung bewahrt.“

Siehe Teil 1: Sonnenschutz: 5 Tipps zur Anwendung von Expert:innen aus Apotheke & Industrie

Siehe Teil 3: Sonnenschutz 2024: Innovationen, Trends und Expertenwissen



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!