Noch bis einschließlich morgen, 25.1., bieten 33 Apotheken in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gratis Vitamin-D-Messungen an. Der Zuspruch ist groß und auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit läuft gut.
Die Österreichische Gesellschaft vom Goldenen Kreuz (ÖGGK) hat gemeinsam mit ihren Partnerapotheken unterstützt durch die Firma Sandoz von 20. bis 25.1. die Aktionswoche Vitamin D “in der Apotheke um´s Eck” ins Leben gerufen. „Unser Ziel ist es, Apotheken-Kund:innen einen niederschwelligen Zugang zu Gesundheitsleistungen zu bieten – unkompliziert und zu Apotheken-Öffnungszeiten”, erklärt Mag. Erika Sander, Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze. “Bei den Testwochen möchten wir ihnen zusätzlich eine einfache Möglichkeit geben, ihre individuelle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und ihr Bewusstsein für die Bedeutung von Vorsorge und Früherkennung stärken.”
Das Vitamin-D-Screening sei “kostenlos und unkompliziert” heißt es in den Ankündigungen – und gerade der einfache Zugang ist es, was nach Erfahrung von Apothekerin Mag. pharm. Martina Klose von der Alten Leopoldsapotheke geschätzt wird: “Das Kundenecho ist enorm und zu 100 Prozent positiv. Durch eine unkomplizierte Terminvergabe kommt es zu keinerlei Wartezeit und unsere Tester:innen nehmen sich ausreichend Zeit, um die Kunden zum jeweiligen Thema optimal zu beraten.”
(Bild: Alte Leopoldsapotheke)
Team von neuem Angebot begeistert
Auch in Kloses Team herrscht Zustimmung zur Erweiterung der Leistungspalette. “Von meinen Mitarbeiterinnen werden diese Testwochen mit großer Begeisterung angenommen,” freut sich die Chefin, “da es ihren Beruf deutlich aufwertet und sie eine wunderbare Möglichkeit haben, ihr umfassendes Wissen vermehrt einsetzen zu können. Auch das Feedback unserer Ärzte und Ärztinnen, an die wir die Patienten zur weiteren Abklärung weiterleiten, ist durchwegs erfreulich und verstärkt die Zusammenarbeit zum Wohle unserer Patienten.”
Mag. pharm. Elisabeth Reisegger von der Gersthofer Apotheke kann ähnlich Positives berichten: “Die Screenings, die wir in der Apotheke in Kooperation mit der ÖGGK immer wieder durchführen, werden gerne von den Kund:innen angenommen. Es ist eine niederschwellige und unkomplizierte Möglichkeit, bestimmte Gesundheitsparameter zu testen.”
(Bild: Gersthofer Apotheke)
Die Apothekerin sieht einen echten Mehrwert für Ihre Kund:innen: “Gerade in den dunklen Wintermonaten ist bei vielen Menschen in Österreich der Vitamin-D- Spiegel nicht optimal, da die Speicher vom Sommer (durch Sonnenstrahlung auf der Haut im Körper selbst produziert) nicht mehr gut gefüllt sind. Vitamin D hat ja nicht nur eine wichtige Funktion für den Knochenstoffwechsel, sondern auch für das Immunsystem, zur Vorbeugung von entzündlichen Erkrankungen oder Herz-Kreislauferkrankungen.” Über die Nahrung sei es kaum möglich, den täglichen Vitamin D Bedarf zu decken. “Es ist daher sehr sinnvoll, gerade jetzt im Winter den Vitamin D Status zu testen.”
Viele überraschende Ergebnisse
Mag. pharm. Andreas Berger von der Ameisapotheke in Wien hat die Aktion mit Sander und den Partnerapotheken entwickelt. “Daher stellt sich für mich nicht die Frage, ob ich mitmache. Aber ich bin dabei, weil ich die Kompetenz der Apotheken aus der Sicht der Kunden stärken möchte”, erklärt der Apotheker. Einige lassen sich bei ihm spontan testen. Allerdings würden viele die Aktion in Anspruch nehmen, die ohnehin schon gut informiert sind.
(Bild: Ameisapotheke)
“Interessant sind die, die wir an der Tara ansprechen, die spontan den Test machen.” berichtet Berger. “Da sind dann immer verhältnismäßige mehr dabei, wo wir schon Probleme sehen. Bei Vit D ist aber generell ein sehr gutes Niveau erreicht. Bei Cholesterin z.B. hatten wir hingegen sehr viele mit extrem hohen Werten, die wir dann zum Hausarzt geschickt haben.”
Vorteile für Kundschaft und Apotheke
Screenings bieten aber auch viele Vorteile für die Apotheke. “Diese Testungen sind auch immer eine gute Gelegenheit, länger mit unseren Kund:innen zu reden, während wir auf das Testergebnis warten”, erzählt Reisegger. “So konnte ich zB. einer älteren Dame mit Osteoporose die Angst vor der Einnahme von Kalzium nehmen. Sie hat es aus Sorge vor einer Arteriosklerose selbst abgesetzt, obwohl sie keine guten Knochenwerte hat und es von ihrer Ärztin verschrieben war. Andere bisher bei uns durchgeführte Screenings testen zB. Blutzucker, Blutfette, Eisen.”
Ein breites Angebot an unterschiedlichen Tests gibt es auch in der Alten Leopoldsapotheke. “Wir führen alle gesetzlich genehmigten Screenings wie beispielweise Vitamin D und Eisenspiegel, aber natürlich auch Cholesterin und Langzeitblutzuckertests durch”, berichtet Klose.
(Bild: Alte Leopoldsapotheke)
Der niederschwellige Zugang hat auch hier bereits einige Problemfälle aufgedeckt. “Gerade im Bereich des HbA1c- Wertes konnten von uns schon etliche Patienten identifiziert werden, die bis dahin ohne nennenswerte Symptome und unbehandelt durchs Leben gelaufen sind. Verdeckte Erkrankungen können rechtzeitig erkannt und somit kostengünstig therapiert werden.”
Einsparungspotential für das Gesundheitssystem
Deshalb war für die Apothekerin sofort klar, bei der Aktion der ÖGGK mitzumachen. “Wir nehmen gerne an diversen Apotheken-Testwochen teil”, bestätigt Klose, “weil wir darin eine großartige Möglichkeit sehen, unterschiedliche Gesundheitsparameter rasch, effizient und unbürokratisch zu überprüfen. Diese Art des niederschwelligen Zugangs bietet einerseits den Betroffenen eine unglaubliche Chance , birgt aber auch ein enormes Einsparungspotential für unser Gesundheitssystem, da Erkrankungen bereits im Anfangsstadium gut behandelt werden können.” Gleiches gelte für die Durchführung von prophylaktischen Maßnahmen in der Apotheke. Je einfacher der Zugang für die Bevölkerung zum Gesundheitssystem wäre, desto besser und ökonomischer würde er angenommen werden.
Die Rückmeldungen aus den Apotheken spiegeln bisherige Erfahrungen der ÖGGK wieder. Vergangenen Aktivitäten hätten bestätigt, wie essenziell das Wissen um den individuellen Vitamin-D-Spiegel ist. Erika Sander erklärt: „Nicht jeder, der Symptome wahrnimmt, hat tatsächlich einen Mangel. Umgekehrt sind viele überrascht, dass trotz fehlender Beschwerden eine Unterversorgung besteht. Die Sicherheit, die man durch eine einfache Testung erhält, ist die Grundlage für eine gezielte Therapie.“
