Die Kollektivvertragsverhandlungen sind abgeschlossen und bringen für die angestellten Berufsgruppen ein Plus von mindestens vier Prozent. Auch für die umstrittene verpflichtende Fortbildung wurde eine Lösung gefunden.
Noch vor Weihnachten sind die Kollektivvertragsverhandlungen sowohl für PKA als auch angestellte Apothekerinnen und Apotheker beendet. Bei den PKA soll es ab 1.1.2025 eine Erhöhung des Kollektivlohnes um 4 Prozent geben. Mag. iur. Mario Wolfram, Direktor des Österreichischen Apothekerverbands, zeigt sich zufrieden: „Die Erhöhung der PKA-Gehälter und Lehrlingseinkommen sind auch ein finanzielles Zeichen der Anerkennung für die gute Arbeit, die PKA tagtäglich in den Apotheken leisten. Wir freuen uns, hier mit den Verhandlungspartnern eine solide Einigkeit erzielt zu haben.“
Einigkeit gab es dann auch bei den Verhandlungen mit dem VAAÖ für die angestellten Apothekerinnen und Apotheker. Die haben zukünftig sogar 4,04 Prozent mehr im Börsel. Dies errechnet sich aus der Anhebung der Stufengehälter um 4,05 Prozent und der Ausgleichszulage um 4 Prozent. Auch in allen anderen Entlohnungsbereichen wird nachgebessert: die Abgeltung für den Nachtdienst steigt von €236,10 auf €243,30. Wer in der Silvesternacht nach 1:00 rausgeläutet wird, erhält dafür €14,08 extra. Lediglich Kinder- und Haushaltszulage bleiben unverändert.
VAAÖ-Präsident Mag.pharm. Raimund Podroschko berichtet von guten Gesprächen: „Wir haben nicht lockergelassen und letztlich mit den Vertretern der Selbstständigen eine solide Gesprächsbasis gefunden.“ Ähnlich sieht das auch Wolfram: „In durchaus harten, aber letztlich sehr konstruktiven Verhandlungen, sind wir mit dem VAAÖ gemeinsam zu einem tragfähigen Abschluss für beide Seiten gekommen. Es konnte sowohl für die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite eine faire Lösung und ein akzeptabler Kompromiss gefunden werden. Die Gehälter erhöhen sich in einem Ausmaß, das Kaufkraftverluste ausgleicht, aber vor allem für die Betriebe in der angespannten wirtschaftlichen Situation noch verkraftbar ist.“ Mag.pharm. Catherina Bader, Leiterin des KV-Teams des VAAÖ, zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Der Gehaltsabschluss liegt deutlich über der Inflation und die Verpflichtende Fortbildung in Verbindung mit der Fortbildungsfreistellung wurde fair und unbürokratisch geregelt.“
Die Lösung der umstrittenen verpflichtenden Fortbildung stimmt auch Mag. pharm. Monika Aichberger, Präsidentin des FORUM!pharmazie, positiv: „Heuer gibt es wieder einmal vor dem Jahresende einen Gehaltsabschluss – und mich freut es besonders, dass neben den finanziellen Lohnanpassungen endlich auch eine Regelung getroffen wurde, die den Umgang mit verpflichtender Fortbildung und Freistellungsansprüchen beinhaltet. Der aktuelle Kollektivvertrag bildet somit auch das Thema Fortbildung besser ab, was nach 15 Jahren intensiven Bemühens rund um das Thema eine echte Weihnachtsfreude ist. Schön, dass wir das als FORUM!pharmazie ins Rollen bringen konnten!“ Zwar sind beim Fortbildungsthema noch nicht alle Details geklärt, Wolfram zeigt sich aber optimistisch: „Es konnte auch bei der komplexen Thematik rund um die Verpflichtende Fortbildung ein gangbarer Weg für alle vereinbart werden. Dazu wird es in den kommenden Wochen noch detailliertere Informationen rund um die konkrete Ausgestaltung geben.“