Kammerpräsidentin will betreute Selbstmedikation und Prävention


von

Astrid Janovsky

Mursch-Edlmayr versprühte beim APOkongress in Salzburg optimistische Stimmung.

Die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr nahm in ihrer Eröffnungsrede am APOkongress Salzburg, (9. bis 10. November) zur aktuellen politischen Lage Stellung. Analysieren statt schreien ist ihre Devise.

“Ich bin stolz, eure Präsidentin zu sein!” Mit diesem Satz eröffnete Mursch-Edlmayr am vergangenen Samstag den komplett ausgebuchten APOkongress in Salzburg. Das große Interesse freute sie sichtlich. “Ich bin empowert,” ruft die erste Apothekerin des Landes ins Publikum. Die Energie und den Rückenwind des Kongresses will sie in zukünftige Regierungsgespräche mitnehmen. “Ich erwarte in kürzester Zeit Fachgespräche,” gibt sie einen Ausblick. “Die Politik weiß aus der Pandemie, was sie an den Apotheken hat.”

Die richtigen Stellen adressieren

Sie stellt auch den Marschweg der Apothekerkammer klar: während andere schreien, würde die Kammer analysieren und ihre Ideen an die richtigen Stellen adressieren. Dabei spricht sich Mursch-Edlmayr gegen den Rauch-Slogan “digital vor ambulant vor stationär” aus. Denn “digital geht nur in Begleitung”. Ziel solle es vielmehr sein, nur jene zur medizinischen Versorgung zu bringen, die diese auch benötigten. Den Apotheken kommt dabei als erste Anlaufstelle eine entscheidende Funktion zu.

Selbstmedikation, Prävention und Impfen

“Betreute Selbstmedikation” zählt für Mursch-Edlmayr zu den zukünftigen Schwerpunkten der Apotheken. Vor allem das Auffangen in den Randzeiten – wie etwa Freitag Nachmittag oder Samstag – könnte durch telemedizinische Unterstützung in den Apotheken erfolgen.

Ein weiterer Punkt ist Prävention: “Wir sind prädestiniert dafür, denn in die Apotheke kommen alle,” sagt die Präsidentin (Bild) und wünscht sich eine bundesweit einheitliche Präventionsstrategie. “Vieles gibt es. Man muss es nur aktivieren. Und wir stoßen dabei auf offene Ohren.”

Als dritten Punkt brachte Mursch-Edlmayr das Thema Impfen auf die Tagesordnung. Bei der Impfstoffversorgung solle man weg von der zentralen Verteilung wieder hin zu Wegen “die bisher gut funktioniert haben”.

Außerdem wünscht sie sich einen Schulterschluss mit den Mediziner:innen: “Denn man darf nicht vergessen: wir sind die größten Zuweiser für die Ärzte.”

Können mit allen

Wie sich die zukünftige Regierung zusammensetzen wird, sieht die Präsidentin entspannt: “Wie können mit allen Couleurs.” Und sie ergänzt mit Nachdruck: “Ich versichere: wir tun alles, was wir können. In konstruktiver Absicht.”



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