Frühwarnsystem für Lieferengpässe: Deutschland schielt nach Österreich


von

Ulrike Krestel

Benötigt wird eine zeitgemäße digitale Lösung mit schnellem InformationsflussAdobeStock_15196447/Habicht

Die zentrale Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland (GKV-Spitzenverband) hat kürzlich ein Positionspapier „Für eine moderne und wohnortnahe Arzneimittelversorgung“ vorgelegt. Neben Ideen zur Honorarumverteilung findet man darin auch einen Vorschlag für ein Frühwarnsystem bei Lieferengpässen. Vorbild ist Österreich.

Um Lieferengpässen wirksam zu begegnen, brauche es eine verbesserte Marktübersicht über die Verfügbarkeit von Arzneimittel, heißt es in dem aktuellen Paper. Sinnvoll wäre es Ärzt:innen bereits bei der Verordnung in ihren Praxisverwaltungssystemen über Engpässe und mögliche Alternativen zu informieren. Und hier kommt Österreich ins Spiel.

Bei uns in Österreich sei dies bereits heute in der regulären Versorgung möglich: Software-Anbieter binden Daten zur Verfügbarkeit in ihre Praxisverwaltungssysteme ein, schreibt der GKV und verweist auf die App “EKO2Go” aus dem österreichischen Sozialsystem als Vorbild. Sie biete tagesaktuell allen Stakeholdern – Ärzteschaft, Apotheken, aber auch Versicherten – Informationen zur Verfügbarkeit von Arzneimitteln und Austauschmöglichkeiten. Grundlage sei verpflichtende Meldungen aller an der Arzneimittelversorgung Beteiligten.

Auch für Deutschland würde eine digitale Lösung auf der Höhe der Zeit mit einem schnellen Informationsfluss und Zugang für alle Anspruchsgruppen benötigt, fordert der GKV.

„Der Aufbau eines Frühwarnsystems sollte stärker vorangetrieben und mit weitergehenden Zielen verbunden werden“, findet der GKV-Spitzenverband. Nicht nur Hersteller, sondern auch der pharmazeutische Großhandel und Apotheken sollen Engpässe melden. „Damit würden auch Apotheken entlastet und letztlich Personalressourcen frei, die in die pharmazeutische Betreuung fließen könnten.“

GKV-Spitzenverband



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