ApoLife-Apotheken ziehen Halbjahresbilanz


von

Ulrike Krestel

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Die ApoLife-Apotheken Gruppe vermeldet für das erste Halbjahr ein schwaches Bild in Sachen Gesundheitsausgaben der österreichischen Bevölkerung. Der Wert von Husten- und Erkältungsmitteln sei im Vergleich zu 2023 immerhin nicht zurückgegangen (+4.65  %), deutlich unter der Inflation, mit lediglich von einem Zuwachs von 2 Prozent, haben sich die Erlöse bei Herz-/Kreislaufmitteln, Tonika und Beruhigungsmitteln entwickelt. Gute Aussagen gibt es indes in der Sparte Verdauungstrakt.

Das Fazit von Mag. Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe: „Es tut sich ungewöhnlich wenig, und bei manchen für die Apotheken ganz zentralen Produkten ist die Entwicklung sogar erschreckend schwach.“

Der Rückgang bei Herz-/Kreislaufmitteln, Tonika und Beruhigungsmitteln kann mit dem Frühjahr zu tun haben, wo durch die Jahreszeit und mehr Licht, Wärme etc. generell bessere Stimmung herrscht, räumt Geisler ein. Vielleicht sei im Hinblick auf manche Krisen auf der großen Weltbühne auch eine gewisse Gewöhnung und Beruhigung eingetreten. Und auch der weiter vorhandene Spargedanke führe vielleicht dazu, dass etwa bei Tonika einfach weniger ausgegeben wird, so Geisler.

Aber: „Alle in der Branche wissen, dass diese Produkte wesentlich zum Apothekenumsatz beisteuern. Es ist ja schön, wenn sich einzelne Randprodukte gut entwickeln, aber wenn wesentliche Umsatzträger schwächeln, heißt das nichts Gutes – vor allem angesichts der rasant steigenden Personal- und Sachkosten in den Apotheken.“

Verdauung im Vormarsch

Gute Entwicklung zeigen indes die Zahlen vor allem in zwei Bereichen. Produkte für den Verdauungstrakt legten wertmäßig um 11,2 Prozent zu, was zeigt, dass Verdauungskrankheiten aktuell im Vormarsch sind. Und Mittel gegen Reisekrankheiten (plus 5,6%) und vor allem Ohrenmittel (plus 12,5%) waren stärker gefragt.

Geisler: „Diese beiden Produktgruppen zeigen deutlich, dass die Reiselust der Österreicher ungebremst ist. Zugleich sind die offensichtlich zunehmenden Verdauungskrankheiten wohl auch diesem Trend zum Verreisen geschuldet, wo fremde Kost bei vielen Menschen typischerweise zu Verdauungskrankheiten führt.“

Prognose für Herbst

Hinsichtlich einer Vorschau zeigt sich Geisler bedeckt: „Prognosen werden seit Jahren immer schwieriger, weil die Welt im Großen der Weltpolitik wie auch auf der Ebene der lokalen Märkte, welche die Apotheken prägen, immer komplexer und unberechenbarer wird. Es würde mich wundern, wenn das 2. Halbjahr viel positiver würde als es nun aussieht.“



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